Technische Versicherungen im Aufwind

Anforderungen an Firmenkundenberater steigen

Ein Beitrag von Klaus Unger
Dipl.-Ing., Senior Risk Consultant, Abteilungsleiter Technische Versicherungen,
Referent im Lehrgang „Geprüfter Firmenkundenberater (DVA)"

Die technischen Versicherungssparten verzeichnen anders als der Bereich der Sachversicherungen jedes Jahr einen Prämienzuwachs von einigen Prozent. Daher ist die Sparte bei allen Marktteilnehmern im Fokus, jeder möchte partizipieren.

Durch die im Zuge der nachhaltigen Etablierung ausländischer Marktteilnehmer im deutschen Versicherungsmarkt gegebene Wettbewerbssituation, hält der weiche Markttrend in den technischen Versicherungen weiter an –  entgegen der von den Erst- und Rückversicherern gewünschten Erhöhung des Prämienniveaus. Nicht nur für den Risikotransfer im ständig wachsenden Bereich der erneuerbaren Energien, auch in den traditionellen Risikofeldern stehen mehr als ausreichend Kapazitäten zur Verfügung.

Neben ausreichenden Kapazitäten bietet auch die Schadensituation im Bereich der Technischen Versicherungen keinen Anlass, die Trendwende im Markt einzuläuten. Nur bei ausgesucht „schlechten“ Risiken, im Sinne von hoher Schadenbelastung, finden die Versicherer einen Grund die Prämien anzuheben. Aber auch diese Risiken nimmt der Markt letztendlich, wenn auch zu höheren Prämien, auf.

Wo geht die Reise hin?

Möchte man einen Ausblick wagen, könnte man erwarten, dass es weiterhin steigende Beitragszahlungen aufgrund von Neuabschlüssen in dem Bereich Technische Versicherungen geben wird. Auch zunehmende Abschlüsse in den Projektversicherungen Bauleistung und Montage sind aufgrund Forderungen von Banken wahrscheinlich, sofern die Projekte fremdfinanziert sind.

Ein weiterer Bereich im Aufwind ist die Maschinen-Versicherung bei den Regenerative Energien: hier werden zunehmend Maschinen- und BU-Versicherungen abgeschlossen.

Bei kritischen Risiken bietet der Versicherungsmarkt derzeit nur begrenzte Kapazitäten, z.B. bei großen Sach- und BU-Summen und/oder bei einem hohen Kumulrisiko.

Nicht zu vergessen sind die Herausforderungen an fortschreitende, modernere Technologien: Die Automation von industriellen Anlagen, die Verkettung von Produktionsprozessen, neue Fertigungsverfahren sowie zunehmende Abhängigkeiten von Lieferketten, etwa bei Ersatzteilen für Maschinen. Grundsätzlich stehen Unternehmen unter einem zunehmenden Kostendruck bezüglich der Revisionen, Wartung und Instandhaltung der Maschinen und Produktionsanlagen.

Wie kann man sich qualifizieren?

Um Risiken zu erkennen, zu bewerten, richtig zu erfassen und dann zu zeichnen, ist es erforderlich den oben beschriebenen komplexen Zusammenhang zu verstehen. Gerade der Lehrgang „Geprüfter Firmenkundenberater” soll die Kursteilnehmer darin schulen, den technischen Hintergrund zu erkennen, Produktionsprozesse zu verstehen und auch zu sensibilisieren, „guten“ von „schlechten“ Risiken zu unterschieden und so zum Erfolg seines Unternehmens beizusteuern.

Lehrgang Geprüfter Firmenkundenberater

Vermittler und Firmenkundenberater erhalten mit dem neuen Zertifikatslehrgang zum/-r Geprüften Firmenkundenberater/-in (DVA) spartenübergreifendes Spezialwissen im gewerblichen Versicherungsgeschäft und treten als kompetente Kundenberater auf.

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