Neue Ideen für die private Altersvorsorge

09. März 2021 | DVA

Auf dem digitalen MCC-Kongress „Zukunftsmarkt Altersvorsorge 2021“, zeichnete sich der Wunsch nach dem unwiderruflichen Ausstieg aus der Riesterrente bei Verbraucherschützern und Politikern ab.

Eine Riester-Reform wurde von der aktuellen Regierung bis heute nicht umgesetzt. Aus Sicht der Verbraucherschützer könnten somit unkomplizierte und bezahlbare private Altersvorsorgen hier Anreize für den Verbraucher schaffen. 

Axel Kleinlein, Vorstandssprecher des Bundes der Versicherten e.V. (BdV), schlägt eine Basisdepot-Vorsorge, zusammengesetzt wie ein Wertpapierdepot, vor. Einen Verrentungszwang wie bei Basis- oder Riesterrente ist hierbei hinfällig. Professor Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Institute, äußert jedoch Kritik an diesem Produkt, denn Vermögensbildung und Altersvorsorge stehen zueinander im Kontrast. 

Auch die Idee für eine „gesetzliche Aktien-Rente“ der FDP, die dem schwedischen Rentenfond-Modell ähnelt und eine private Vorsorge ermöglicht, erhielt bei der Debatte besonders von der CDU und von den Grünen wenig Zuspruch. Die Rentenversicherten sollen für diese bindenden Rentenfonds zwei Prozent ihrer Leistungen jährlich in einen Aktienfonds einbringen. Dabei sollen in den ersten zwölf Jahren diese Leistungen aus Staatsmitteln finanziert werden, um der Rentenversicherung nicht zu schaden.  

Zudem ist unklar, wie in einem vor Liquidität strotzenden Markt eine Rendite von 6,5 Prozent erreicht werden könnte.

In der Debatte wurde klar, dass es für die private Versicherungswirtschaft schwer ist auch zukünftig unter einer neuen Regierung die Riester Rente zu reaktivieren und Anreize zu schaffen. Laut Rürup wurde die Rieser-Rente historisch als Obligatorium gesehen. „Dies haben eine Boulevardzeitung und einige große private Versicherer verhindert.“

„Durch die fehlende Riester-Reform befindet sich die private Versicherungswirtschaft stark in der Defensive.“ so Dr. Peter Schwark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV).

Mit 300.000 abgeschlossenen Verträgen pro Jahr erfüllt die Rieser Rente immer noch ihre Funktion. Doch aufgrund der fehlenden Handlung in der Politik ist die geförderte staatliche Altersvorsorge zum Scheitern verurteilt.

Gemeinsames Grundverständnis lag aber bei allen Debattierenden darin, dass die gesetzliche Rente durch eine kapitalgedeckte Zusatzvorsorge vervollkommnend werden kann. Eine Mischfinanzierung ist laut Rürup absolut notwendig. 

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Ansprechpartner:in
Marlen Flach 089 455547-742